Wie du mit Yoga zu mehr Resilienz und Emotionaler Stabilität findest
Resilienter und Emotional Stabiler Dank Yoga?
Resilienz, Burnout, Erschöpfung, Stress... Wen betrifft es nicht? Selbst unter Kinder und Jugendlichen steigen die Zahlen von Stress und Burnout Geplagten an. Es scheint als laufen wir als Gesellschaft in eine komplett falsche Richtung. Das kann einem schon etwas Sorgen machen, oder?
Ich behaupte nicht, dass Yoga das Heilmittel aller unserer physischen und psychischen Problemen ist. Warum Yoga aber hilft, emotional stärker und resilienter zu werden, erkläre ich in diesem Artikel.
Unterschied von Resilienz und Emotionaler Stabilität
Sowohl Resilienz und Emotionale Stabilität beziehen sich auf unsere psychische Gesundheit und unser Wohlbefinden. Sie sind miteinander verknüpft, werden aber unterschiedlich definiert und sind unterschiedliche Konzepte.
Die Emotionale Stabilität ist im Gegensatz zur emotionalen Labilität die ausgeprägte Fähigkeit zur Kontrolle der eigenen Emotionen. Das bedeutet nicht, dass wir die Emotionen verdrängen oder keine haben dürfen, sondern dass wir im Hier und Jetzt mit ihnen umgehen lernen, sie akzeptieren lernen. Es bedeutet auch, dass wir sie korrekt wahrnehmen lernen und zu ihnen stehen können – auch zu den sogenannt «schlechten» Emotionen. Emotional stabile Menschen können besser mit Stress und Druck umgehen.
Wer als resilient beschrieben wird, kann sich nach belastenden oder traumatischen Erlebnissen besser erholen als jemand, mit weniger Resilienz. Eine solche Person passt sich auch schneller neuen Situationen an und kommt gestärkt aus herausfordernden Situationen heraus.
Wer emotional stabil ist, hat möglicherweise auch die besseren Tools zur Hand, seine Resilienz zu fördern. Weil eine emotional stabile Person weniger anfällig ist, von äusseren Umständen gleich komplett aus der Bahn geworfen zu werden, und die Fähigkeit hat Misserfolge und Rückschläge rascher zu überwinden.
Was zeichnet eine Person mit emotionaler Stabilität aus?
Emotional stabile Personen werden folgendermassen beschrieben:
- Solide Persönlichkeitsentwicklung
- Geerdeter Charakter
- Emotionale Intelligenz
- Gutes Selbstbewusstsein
- Selbstreflexion / Innenschau
- Selbstbeherrschung
- Selbstliebe
Das sind alles Elemente, die auch ins Yoga einfliessen. Denn Yoga ist ja nicht nur ein rein körperliches «Ding», sondern ein ganzheitliches System, das auf 8 Pfeilern ruht. Das, was man gemeinhin als Yoga bezeichnet, ist vor allem der dritte Schritt in diesem System, die Yogaübungen oder Asana.
Nur weil jemand seine Zehen berühren oder auf dem Kopf stehen kann, heisst das nicht, dass das auch eine emotional stabile Person ist.
Persönlichkeitsentwicklung durch Yoga
Yoga besteht ja nicht nur aus Yogaübungen (man nennt sie Asana), sondern man kann die yogischen Prinzipien und Werte auch für die Persönlichkeitsentwicklung nutzen. Während einer normalen Gruppenstunde, in der man vor allem Yogaübungen macht, kommt man mit dieser Seite des Yogas in der Regel nicht stark in Berührung. Dafür muss man sich schon etwas tiefer in die Materie einlassen, wie man das zum Beispiel in einer Yogalehrerusbildung tut.
Wer sich bei uns im Yoga vertiefen möchte, zum Beispiel in unseren verschiedenen Modulen der Alignment Yogalehrer Ausbildungen, lernt diese «yogische» Tools zur Persönlichkeitsentwicklung kennen. Da geht es unter anderem um die Selbstreflexion, die Selbstliebe und die Selbstfürsorge. Man lernt sich zu erden, arbeitet an einem gesunden Selbstbewusstsein und lernt sich und seinen Körper zu respektieren und zu akzeptieren. Alles Dinge, die uns in die Emotionale Stabilität bringen, wie wir aus der vorherigen Liste entnehmen können.
Was zeichnet eine Person aus, die nicht emotional Stabil ist?
Eine emotional labile Person neigt eher zu
- Nervosität,
- innerer Unruhe,
- Unzufriedenheit,
- Selbstzweifel bis Selbsthass
- Sprunghaftigkeit –
- Schnell wechselnde Gefühlswelt
Wer emotional nicht stabil ist, wird meist als emotional, verletzlich und unberechenbar wahrgenommen und von der Aussenwelt leider auch oft und fälschlicherweise verurteilt.
Besonders dann, wenn zusätzlich noch ein AHDS oder ADS vorliegt! Dies ist zwar nicht das Thema, dieses Blogs, darauf werde ich jedoch in einem separaten Artikel nochmals zurückkommen, denn AHDS und ADS begegnen uns öfter als man denkt und viele Menschen leiden versteckt darunter.
Emotional stabile Menschen wirken also eher ruhig, besonnen und selbstsicher. Sie spielen das nicht nur nach aussen vor, sondern fühlen sich innerlich wirklich auch so! Sie können ihre Emotionen besser filtern, analysieren und kontrollieren. Das heisst aber nicht, dass sie gefühllose Menschen sind – denn zwischen Gleichmut und Gleichgültigkeit besteht ein grosser Unterschied!
Nun stellt sich die Frage...
Wie komme ich in die Emotionale Stabilität: Wie hilft Yoga?
Nebst dem Yoga, worauf ich gleich zu sprechen komme, haben wir die Psychologie, die sich diesem Thema annimmt. Durch die Arbeit mit einer guten Therapeutin oder Therapeuten, kannst du Verständnis für dich, deine Gefühle, Gedanken und Emotionen entwickeln. Man lernt zu verstehen, warum man so tickt und nicht anders. Eine Psychologin oder Psychologe hilft uns also in der Persönlichkeitsentwicklung und der Innenschau.
Heute weiss man aus der Traumatherapie-Forschung, dass Erinnerungen oder eben Trauma auch im Körper abgespeichert werden und durch Körpererfahrung geheilt werden können. Und genau da setzt Yoga an.
Durch spezifische Yogaübungen können wir negativen Erfahrungen und Trauma über den Körper loslassen und das Nervensystem beruhigen beziehungsweise heilen. Dieser körperliche Aspekt wird in einer reinen Gesprächstherapie nicht erreicht.
Durch Yoga erfährst du, wie sich emotionale Stabilität anfühlt im eigenen Körper und Kopf. Du erfährst «hautnah», was innerer Frieden und Ruhe ist. Diese positive Selbstwahrnehmung erleichtert es dir, Veränderungsprozesse einzuleiten, die dich noch näher zu dieser innerer Ruhe und Frieden bringen.
Es ist bekannt, dass positive Veränderungsprozesse am einfachsten gelingen, wenn man eine positive Erfahrung mit dem Veränderungsprozess verbinden kann. Wenn du mal selbst erlebst, dass du solch friedvollen Gefühle und Zustände der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit in dir bewirken kannst, ohne dass du irgendwelche äusseren Substanzen zu dir nehmen musst, weisst du, dass das alles in dir steckt – es ist alles schon da und muss nur gefördert werden. Und das motiviert!
Durch spezifische Yogaübungen, den Atem und mentale Übungen, wie wir sie im Yoga machen, können wir direkten Einfluss auf unser Nervensystem nehmen.
Wir holen dich vom Kampf- oder Fluchtmodus herunter, der zur Nervosität, innerer Unruhe und Stress führt und bringen dich in den Ruhe- und Verdauungsmodus. Dieser Modus des Nervensystems ist bei emotional stabilen Menschen aktiv und bringt die gewünschte Ausgeglichenheit.
Für uns bei The Yoga Place Zürich, ist es wichtig, dass du dich nach einer Yogastunde entspannt fühlst. Sie darf dich sicherlich auch fordern und etwas in Schwitzen bringen. Wenn du aber nach der Stunde aufgekratzt und hibbelig bist, bist du nicht in den Ruhe- und Verdauungsmodus gekommen.
Dann war es einfach ein guter Work-Out, aber eben kein Work-In, den wir mit Yoga erzielen möchten und der uns schlussendlich zu mehr Ruhe, Frieden und Ausgeglichenheit führt und somit zu mehr Emotionaler Stabilität und Resilienz.