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Bild mit Computer und Charts auf Papier und Frauenhänden

Wieviel verdient man als Yogalehrer:in

Spielst du mit dem Gedanken Yoga zu unterrichten und fragst dich, was du dafür verlangen darfst? Möchtest du dich vielleicht sogar selbständig machen mit Yoga und fragst dich aber, ob man vom Yoga-Unterrichten überhaupt leben kann? In diesem Artikel beantworten wir diese Fragen.

 

Kann man vom Yoga leben?

Viele fragen sich, ob man vom Yoga denn auch leben kann. Diese Frage ist nicht ganz unberechtigt, weil der Yoga Markt, zumindest hier in Zürich (Schweiz) schon sehr dicht ist. Aber es gibt ja auch eine grosse dichte an Bäcker, Apotheken und Frisöre etc. – das allein kann also noch kein Kriterium sein, ob man erfolgreich sein wird oder nicht.

Zuerst gilt es zu unterscheiden, ob man Yoga als Hobby oder hauptberuflich unterrichten möchte.

Die meisten entscheiden sich am Anfang Yoga nebenberuflich zu unterrichten, als Hobby. Das macht unserer Meinung nach auch Sinn, denn ein eigenes Business auf die Beine stellen, braucht mehr als gute Yoga-Skills. Es nimmt einem auch den finanziellen Druck.

 

Darf man mit Yoga Geld verdienen?

Eine entscheidende Frage, die man sich am Anfang stellen sollte, ist die, wie man zum Thema Geld steht. Viele haben da eine Blockade und leben im Glauben, dass Geld „schlecht“ ist oder „Geld den Charakter verdirbt“, es besteht da eine Gewisse Scham oder ein Unwohlsein, Geld zu verlangen. Vielleicht hat man Angst abgestempelt zu werden mit den Worten: „Bei der / dem geht es eh nur noch um das Geld“.

Geld an sich ist weder schlecht noch gut, es ist neutral. Gut oder schlecht, wenn man das so überhaupt sagen darf, ist die Person, die es besitzt und was sie daraus macht. Hast du den Wunsch die Welt durch deinen Beitrag mit Yoga zu verbessern, solltest du keine Scham haben, Geld mit Yoga zu verdienen und erfolgreich zu sein. Und zwar so, dass du gut davon leben kannst und genug Energie hast, deinen Dienst an diese Welt zu leisten. Geld in den Händen von „guten“ Menschen ist gut!

 

Vorteile und Nachteile von Yoga als Hobby oder als Hauptberuf

Wie bereits am Anfang erwähnt, macht es für viele Sinn, Yoga als nebenberufliche Aktivität anzubieten. Der Vorteil liegt hier, dass man eben nicht davon leben „muss“. Das nimmt vielen den Druck, den Selbständige verspüren, bevor sie sich an die Unternehmungsgründung wagen. Das heisst aber nicht, dass man aus diesem Grund weniger für seine Arbeit verlangen sollte pro Stunde. Wenn du eine eine fundierte und solide Ausbildung hast, die mehr als nur 200h beträgt, solltest du dich nicht unter deinem Wert verkaufen. 

Der Wirkungskreis ist deutlich grösser

Der Vorteil, wenn man Yoga als Hauptberuf ausübt, liegt darin, dass man dann seine Leidenschaft voll ausleben kann und seinen Wirkungskreis deutlich vergrössert – man kann viel mehr Menschen durch sein Wirken „berühren“ und positiv beeinflussen. Man gewinnt auch deutlich schneller an Erfahrung und etabliert sich als Expertin oder Experten auf dem Markt. Denn ob man eine Stunde pro Woche unterrichtet oder 10-15 pro Woche, ist ein grosser Unterschied. Yoga als Hauptberuf zu wählen, eröffnet einem auch den Weg, Yogalehrer auszubilden, denn wer ausbilden möchte, sollte Yoga nicht nur hobbymässig unterrichten. 

Vollberufliche Yogalehrer:innen sollten jedoch auch sehr darauf achten, dass sie nicht ausbrennen und zu fairen Konditionen angestellt werden (mit entsprechender Ausbildung natürlich). Wer sich in die Selbständigkeit wagen möchte, sollte sich vorgängig gut informieren, was es alles braucht, um ein Unternehmen zu gründen - auch wenn es ein noch so kleines Unternehmen ist! 

 

Was darf man für eine Yogastunde verlangen?

In der Schweiz kostet eine Yogastunde in einen Yogastudio zwischen CHF 20.00 bis 40.00. Auf dem Land sind die Preise in der Regel etwas tiefer als in der Stadt. Eine Privatstunde kostet zwischen CHF 120.00 bis CHF 180.00. Gibt es online Angebote vom Yogastudio, sind diese teilweise auch etwas günstiger als direkt vor Ort.

Viele Studios bieten auch Pakete an – je mehr Yogastunden pro Woche man besucht, desto günstiger kommt die einzelne Klasse in der Regel.

Im Fitness Studio billiger aber...

In Fitness Studios sind Yogastunden billiger, weil sie im Gesamtpaket integriert sind. Entsprechend werden Yogalehrer und Yogalehrerinnen auch nicht wirklich gut entlöhnt. Es kann aber am Anfang ein gutes „Übungsfeld“ sein für Yogalehrer:innen, die gerade mit Yoga unterrichten beginnen.

 

Wer besser qualifiziert ist, darf auch mehr verlangen

Was hier nicht vergessen gehen sollte, ist die Qualifikation der Yogalehrer:innen. Wenn du eine fundierte Yogalehrer Ausbildung hast, so wie wir das bei uns in Zürich anbieten, solltest du dich nicht unter deinem Wert verkaufen. Denn auch hier besteht ein riesiger Unterschied zwischen gut ausgebildeten Fachpersonen oder jenen, die eine 1-4 wöchige Yogalehrer Ausbildung besucht haben – vielleicht sogar alles noch online ohne praktische Erfahrung!

Weil Yogalehrer oder Yogalehrerin kein geschützter Titel ist, ist es wichtig, dass man über seine Qualifikationen spricht. Denn, viele denken, dass alle Yogalehrer:innen gleich gut ausgebildet sind, gerade wenn sie bei einem bekannten Register wie Yoga Alliance registriert sind. Dem ist aber nicht so! Der Anbieter der Ausbildungen macht hier der grosse Unterschied. 

Wenn du mehr darüber wissen möchtest, auf was man bei der Wahl einer Yogalehrer Ausbildung achten sollte, lies gerne unseren Blogbeitrag dazu: Auf was muss man bei einer Yogalehrer Ausbildung achten

 

Was kosten Yogastunden in Deutschland oder Österreich?

Schaut man über die Grenze nach Deutschland oder Osterreich, sind die Preise für Yoga günstiger. Natürlich darf man das nicht 1:1 mit uns in der Schweiz vergleichen, da wir nun einfach mal höhere Lebenskosten haben.

Die beschriebenen Punkte in diesem Artikel gelten aber auch für Yogalehrer und Yogalehrerinnen in Deutschland oder Österreich. Eine Gruppenstunde in Deutschland oder Österreich kostet zwischen EUR 10.00 und EUR 20.00. Privatstunden variieren zwischen EUR 70.00 – EUR 140.00.

 

Mit welchen Kosten muss man rechnen, wenn man Yoga unterrichten möchte?

Am Anfang, wenn man Yoga im Nebenberuf unterrichten möchte, braucht es gar nicht so viel. Unseren Yogalehrer:innen, die bei uns die Alignment Yogalehrer Ausbildung abgeschlossen haben, empfehlen wir am Anfang zumindest ein paar Yogablöcke und Yogagurte anzuschaffen und wenn möglich Yogadecken, die kann man vielseitig einsetzen. Yogamatten sind nicht zwingen und es ist ok, wenn man die Teilnehmer:innen bittet, ihre eigene Matte mitzubringen.

Weitere Kosten sind die Miete für den Raum, Versicherung, Webseite und deren Unterhalt, Visitenkarten und oder Flyers und eventuell ein Tool für die Buchhaltung – aber da reicht am Anfang auch eine saubere Liste mit den Einnahmen und Ausgaben.

Wie macht ihr das

Joey und ich sind hauptberuflich Yogalehrer und Yogalehrerin sowie Unternehmer. Heute leben wir beide vom Yoga. Als Joey 2006 in die Schweiz zog, arbeitete ich noch in der Finanzindustrie und wir entwickelten uns langsam vom „Yoga unterrichten im eigenen Wohnzimmer“ zum The Yoga Place in Zürich mit eigenem Studio und Ausbildungszentrum für Yogalehrer und Yogalehrerinnen.

Das alles passierte nicht über Nacht und es steckt viel Arbeit, Fleiss sowie Investition von Zeit und Geld dahinter. Es brauchte Mut, Vertrauen in sich selbst und noch viel mehr Herzblut dazu!

Und da stehen wir heute und uns ist es wichtig, dass auch andere Yogalehrer:innen davon leben können, wenn sie das wollen. Ein erster wichtiger Schritt dazu ist eine fundierte, gute Ausbildung in Yoga, auf die man später auch ein solides Business bauen kann.